I. Erich wird krank
Es ist Sonntag. Erich und Gitti sitzen am Frühstückstisch. Sie essen belegte Brötchen und trinken Kaffee. Frau Mietke kommt aus der Küche.
Frau Mietke: Erich, du hast ja gar nichts gegessen.
Erich: Ach, ich bin schon satt.
Frau Mietke: Satt? Nicht einmal eine Tasse Kaffee hast du getrunken.
Gitti: Er ist krank, Mutti.
Erich: Sei still!
Gitti: Doch, doch, er ist krank. Und dabei will er heute auf die Eisbahn, darum will er nicht sagen, dass er krank ist.
Erich: Ich bin ja gar nicht krank. Lass mich in Ruhe!
Frau Mietke: Aber du hast doch keinen Appetit. Und außerdem scheinst du Fieber zu haben. Lass mich mal deine Stirn fühlen! (Sie legt ihm die Hand auf die Stirn). Natürlich! Da haben wir's! Ich habe doch immer gesagt, du sollst bei der Kälte den Kragen hochschlagen und den Schal umlegen. Aber du hast nicht auf mich gehört. Du bist sehr leichtsinnig, Erich. Und jetzt hast du dich erkältet. Es ist noch gut, wenn die Krankheit ohne Komplikationen verläuft, sonst wirst du einen Monat im Bett liegen müssen. Mit der Grippe ist nicht zu spaßen.
Erich: Aber was? Es ist nichts Schlimmes. Ich habe nur leichte Kopfschmerzen und weiter nichts. Ich habe wohl gestern zu Hause gesessen. Das kommt von der schwülen Luft.
Frau Mietke: Unsinn, schwüle Luft! Eine Erkältung ist das. Geh jetzt in dein Zimmer und leg dich hin!
Erich: Mutter, ich bin doch verabredet... ich gehe hin und komme sofort zurück.
Frau Mietke: Du bleibst zu Hause, mein Lieber! Gitti, hole den Arzt schnell!
(Gitti läuft zum Arzt. Erich geht in sein Zimmer und legt sich ins Bett).
II. Der Arzt kommt
(Doktor Malz kommt mit einem kleinen Handkoffer).
Der Arzt: Guten Tag, Frau Mietke. Was ist denn los bei Ihnen?
Frau Mietke: Ach, Herr Doktor, vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Mein Sohn ist krank. Legen Sie bitte ab! (Sie hilft ihm aus dem Mantel. Herr Malz hat einen weißen Kittel an).
Der Arzt: Was fehlt ihm denn? Hat er Fieber?
Frau Mietke: Ja, achtunddreißig sieben. Der Arzt: Wann hat er die Temperatur gemessen?
Frau Mietke: Vor einer Stunde.
Der Arzt: Und wo ist denn unser Kranker? Führen Sie mich zu ihm!
Frau Mietke: Er ist in seinem Zimmer. (Der Arzt untersucht Erich. Erfühlt seinen Puls).
Der Arzt: So, der Puls geht etwas schnell. Machen Sie jetzt bitte den Oberkörper frei! Ich werde die Lungen und das Herz abhören. Erich zieht das Hemd aus. Der Arzt nimmt das Hörrohr und hört zuerst das Herz ab.
Der Arzt: Haben Sie nie Herzklopfen?
Erich: Nein, ich weiß nicht einmal, was das ist.
Der Arzt: Treiben Sie Sport?
Erich: In letzter Zeit nicht mehr, aber früher habe ich ein bisschen Schwimmsport getrieben.
Der Arzt: Was soll das heißen „früher"? Ich darf sagen „früher", aber nicht Sie. Ich glaube, dass Sie etwas abgearbeitet sind. Nach der Krankheit gehen Sie wieder ins Schwimmbad! Und jetzt gebe ich Ihnen eine Spritze, das wird dem Herzen gut tun. Und nun will ich noch Ihre Lunge untersuchen. (Er hört die Lunge mit dem Hörrohr ab). Husten Sie mal! So. am nächsten Freitag, wenn Sie kein Fieber mehr haben, kommen Sie in die Poliklinik. Ich muss Sie röntgen lassen.
Erich: Ist etwas mit der Lunge?
Der Arzt: Ja, mir scheint, dass Sie eine leichte Lungenentzündung haben. In der Poliklinik werde ich auch Ihnen den Krankenschein ausstellen. Ich habe von zwei bis fünf Sprechstunde. Ich schreibe jetzt Ihnen ein paar Rezepte. So, Frau Mietke, hier verschreibe ich Ihrem Sohn Ampizillin. Er muss täglich eine Ampizillinspritze bekommen. Auf dieses Rezept hier bekommen Sie eine Medizin, von der er täglich je einen Esslöffel voll einnehmen soll. Auch gegen Kopfschmerzen verschreibe ich ihm ein gutes Mittel. Diese Tabletten wirken schon in fünfzehn Minuten. Geben Sie ihm auch heißen Tee. Wenn es schlimmer wird, rufen Sie mich wieder. Ich bin auch jeder Zeit telefonisch zu erreichen. Auf Wiedersehen. Recht gute Besserung!
Erich: Auf Wiedersehen, Herr Doktor!
Frau Mietke: Gitti, lauf in die Apotheke und hole Arznei. Hier sind die Rezepte. Kaufe noch auch Aspirin!
Gitti: Schon erledigt.
(Sie nimmt die Rezepte und läuft in die Apotheke).
IІI. In der Apotheke
Gitti: Guten Tag, Herr Brenner!
Der Apotheker: Guten Tag, Gitti! Was gibt es denn?
Gitti: Mein Bruder ist krank. Hier sind die Rezepte. Ich will die Arznei bestellen. (Der Apotheker nimmt die Rezepte und liest sie durch). Ampizillin kannst du sofort bekommen. Aber diese Mixtur ist erst in drei Stunden fertig.
Gitti: Gut. Geben Sie mir bitte noch Kopfschmerztabletten!
Der Apotheker: Du scheinst auch nicht ganz gesund zu sein. Sieh, wie dir die Nase läuft! Hat dich der Bruder mit seinem Schnupfen angesteckt?
Gitti: Der hat doch keinen Schnupfen. Er hat Lungenentzündung. Den Schnupfen habe ich wohl beim Schlittschuhlaufen erwischt. Dann geben Sie mir auch etwas gegen Schnupfen, Herr Brenner!
Der Apotheker: Diese Salbe ist ein gutes Mittel gegen Schnupfen. Also, Ampizillin, Mixtur, Kopfschmerztabletten... und die Salbe... Das macht 65 Mark zwanzig.
Erläuterungen zum Text

Wörter und Wendungen
Schmerz
ein rasender (шалений), furchtbarer (жахливий), unerträglicher (нестерпний), empfindlicher (сильний) Schmerz
Arznei
Wortfamilien
kalt: kälten, kalten, erkälten, die Erkältung, kälteempfindlich, der Kälteschauer, die Kaltwasserkur, die Kaltwasserheilanstalt
der Schmerz: schmerzen, schmerzensreich, schmerzhaft, schmerzlich, schmerzlindernd, schmerzlos, schmerzvoll
Synonyme
Дієслово forschen підкреслює тривалість дії, науковий характер дослідження:
Zusatzlehrstoff
1. Wie heißt es in gutem Deutsch?