Literatur in meinem Leben. Mein Lieblingsbuch Man nennt die Kunst die Gedachtnis des Volkes. Sie verbindet uns mit fruheren Generationen, mit der Geschichte unseres eigenes Volkes und der ganzen Zivilisation. Mit Hilfe der Kunst kann man den Menschen selbst formen, ihn reicher machen, ihm die besten Eigenschaften anerziehen. Die Kunst bringt dem Menschen viel Freude, appelliert an unsere Gefuhle, sie lasst uns mitfuhlen, mitdenken. Es gibt viele Kunstarten: Malerei, Graphik, Bildhauerei, Literatur, Musik, Architektur, Theater, Kino. Jede dieser Art ist inhaltsreich und aktuell. Im Gegenteil zu Theater, Malerei und Bildhauerei, erlaubt Literatur dem Menschen, selbst die beschriebenen Ereignisse und Helden der Werke vorzustellen. Literatur weckt die Phantasie, bringt viele Beispiele und Varianten menschlichen Lebens, lehrt, erzieht und hilft einem Bucherfreund, seinen eigenen Gefuhlen zu verstehen. Ich habe es sehr gern, Bucher zu lesen. In den Regalen meines Zimmers stehen viele Bucher. In manche sehe ich hinein, finde, dass sie mir nichts zu sagen haben, klappe sie zu und vergesse sie. In anderen Buchern finde ich ab und zu Bestatigungen eigener Gedanken. Manchmal gefallen mir an ihnen nur der Inhalt einer einzigen Seite oder einige besonders gegluckte Formulierungen. Nach Jahren nehme ich sie wieder zur Hand, um das, was mir an ihnen gefiel, zu lesen. Eines dieser Bucher gefallt mir am besten. Es heisst «Der Montag beginnt am Sonnabend». Es wurde von Gebrudern Strugatskiye geschrieben. Manche nennen sie SF-Autoren, manche halten sie fur Philosopher, manche denken, dass Strugatskiye humoristische Werke schrieben. Ich denke, dass sie alles in sich vereinigten. Die fruchtbarste Zeit ihres Schaffens fallt auf einer schwierigen Periode in der Geschichte unseres Landes – die sogenannte Stillstandszeit. Und sie waren gezwungen, ihre wahre philosophische Gedanken in einer fantastischen oder humoristischen Form zu verstecken. Aber das gerade gab ihren Werken eine besondere Anziehung bei. Also, in meinem Lieblingsbuch sind wieder Philosophie, Phantastik und Humor eingeschmolzen. Es handelt sich um eine Forschungsinstitute, eine ganz ubliche sowjetische wissenschaftliche Anstalt, wo man aber zauberhafte Gegenstande mit aller Ernsthaftigkeit erforscht. So, zum Beispiel, arbeiten die Gelehrten (die eigentlich echte Magier und Zauberer sind) an der Wunschelrute, um ihre Wirkung zu verbessern. Andere beschaftigen sich mit Lebenswasser und verschiedenen Mittel, die der Menschheit das ewige Gluck bringt, und so weiter. Der Titelheld des Buches ist Alexander Priwalow, Programmierer, der in diese Forschungsinstitute vor kurzem zu arbeiten begann und interessiert sich fur alles, was da passiert. Ich werde den Inhalt weiter nicht erzahlen. Ich kann nur dieses Buch allen empfehlen.